Osmanthus fragrans - eigentlich die "Duftende Duftblüte "

Der Duftende Duftkönig - klingt besser -, Osmanthus fragrans, ist so ein ähnlicher Kujon wie der Granatapfel. 
Er hat bei uns schon 17 Jahre zugebracht: dreimal ausgepflanzt und ebenso oft umgetopft. Er ist zwar immer noch kniehoch, das Stämmlein ist wenigstens nach Bonsai Art handgelenkstark, aber kein Substrat, keine Erde hat ihm getaugt. 


Er macht als Pflanze nicht viel her, aber den winzig-kleinen, weißen Blüten, die er trotz der Mäkelei entwickelt, entströmt – man kann's nicht anders sagen - ein hypnotisierender Parfümduft. Als Migrant haben wir ihn im Koffer aus München mitgebracht und da er aus China stammt, wo seine erwachsenen Angehörigen die Straßen säumen, konnten wir ihn zwischendurch auch nicht einfach entsorgen. Das wäre unter Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus gelaufen.
 
Wir haben ihm kürzlich in seinen Topf zur Kontrolle einen Feuchtemesser, so wie ein Fieberthermometer, implantiert. Das gefällt ihm. Seit ein paar Tagen hat er schon deutlich neue Blätter gebildet. 

Cestrum nocturnum

oder auch   Galán de noche

Eigentlich ein unscheinbarer, großer Strauch. Schaut eher wie ein Gestrüpp aus. Er entwickelt zwar mehrere Stämme, aber zu einem Baum schafft er es nicht. Braucht auch garnicht. 

Hier steht der Hammerstrauch  -ein blöder Name im Deutschen - 

in voller Blüte.

Er blüht im Spätwinter und Frühjahr. Seine röhrenförmigen Blüten sehen aus wie kleine gelbe Trompeten. Die Blüten öffnen sich nur nachts, wobei sich quasi nur der "Schalltrichter" der Trompetenblüte öffnet und aufspreitzt. 

Man sitzt abends gemütlich beim Fernsehen und plötzlich zieht ein gewaltiger Duft über die Oberlichtfenster oder den Türspalt ins Zimmer.  Aha, der Cestrum duftet wieder wie Grasse in Südfrankreich. Der ganze Garten ist von seinem Duft erfüllt. Man kann fast die Uhr danach stellen.
Am Morgen schließen sich die Blüten wieder und neues Parfüm wird für den Abend produziert. Aus den Blüten entwickeln sich nur wenige erbsengroße, weiße Früchte, weil es zu wenige Nachtschmetterlinge mit dem nötigen langen Rüssel zur Bestäubung gibt.  Na ja, bei der Vielzahl der Blüten hilft sicherlich auch der Wind mit.

Abend- und Morgenstimmung

Der Duft von Orangenblüten

Obwohl  wir nur 4 Orangenbäume haben, so beherrscht doch deren Duft während der Blütezeit das Klima auf der Finca. Ein feiner, süßer, fülliger Duft. Fast könnte man ihn fett nennen, aber dazu ist er einfach zu lieblich. Anthranilsäure soll der tragende Duftstoff im Blütenöl sein.

Kaffee, Kaffee, Kaffee

Spricht man vom zweitwichtigsten Handelsgut  - nach .Erdöl - dann ist es der Kaffee.  Aber man verbindet mit Kaffee immer den feinen Duft von geröstetem oder aufgebrühtem Kaffee. Was aber kaum jemand weiß oder kennt ist der nahezu berauschende Duft blühender Kaffeesträucher. In bester Konkurrenz zu den Duftschwaden der Orangenblüten erfüllt auch das durch Zitrusnoten und Vanille charakterisierte Kaffeeparfüm die ganze Finca. Erstaunlich nur, weshalb die Parfümindustrie  sich noch dieses Dufts bemächtigt hat. Kaffee ist halt praktisch nur als Getränk und eigentlich gar nicht als Pflanze bekannt. Wächst ja auch nicht in traditionellen Urlaubsgebieten sondern in tropischen Bergen oder brasilianischen Ebenen

Die Maracuja kann ähnlich wie der Kaffee die ganze Luft der Finca mit ihrem fernöstlichen Zimtduft erfüllen

An der Natalpflaume sollte man nur vorsichtig schnuppern: sie hat überall gabelige Dornen. Ein sehr feiner, parfümartiger Duft.