Johannisbrotbaum
Ceratonia siliqua
Der Johannisbrotbaum ist ein relativ wenig bekannter Baum, der weltweit in den Bereichen mit Mittelmeerklima verbreitet ist, salzige Böden verträgt und mit wenig Wasser zufrieden ist. Da er ein hartes Holz besitzt und seine Wurzeln tief reichen, wird er auch gern in sturmgefährdeten Gegenden zur Bodenstabilisierung angepflanzt. Er ist ein mittelhoher, durchaus stattlicher Baum mit graugrünen, gefiederten Blättern. Er gehört in die Familie der Hüsenfrüchtler, besorgt sich also über seine symbiontischen Mycorrhizabakterien im Boden den benötigten Stickstoff selber. Aus ökologischerSicht ein Tausendsassa.
Die Früchte, die er trägt, sind das eigentlich Interessante. Es sind längliche Schoten, die wissenschaftlich als Hülsen bezeichnet werden. Deshalb die Familie der Hülsenfrüchtler. Sie sind flach und etwa 20 cm lang, im reifen Zustand braunschwarz und so hart, dass man sie grade noch zerkauen kann.
Das mürb-strohige Innere schmeckt süß, da es einige Prozent Zucker enthält. Andere Inhaltsstoffe sind Polysaccharide aus verschiedenen Zuckern zusammengesetzt, die direkt unverdaulich sind, aber als Ballaststoffe im Verdauungstrakt gute Dienste leisten.
- Bei sorglosem Hineinbeissen in die Schote kann man sich durchaus einen Zahn ausbrechen, wenn man auf einen der Kerne trifft.
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Diese Kerne, zu Mehl gemahlen, haben ein sehr großes Quellvermögen und werden gerne in der Lebensmittelindustrie als natürliches Verdickungsmittel für Suppen, Soßen etc. verwendet und als Carob unter der Nummer E410 bei den Inhaltsstoffen aufgeführt.
Bemerkenswert ist weiterhin, dass sich die Gewichtseinheit Karat bei den Diamanten vom Gewicht ebendieser Kerne ableitet. Sie wiegen ziemlich genau 200 mg, was einem Karat entspricht. Kein Wunder also, wenn sich die Gewichtsbezeichnung vom Namen der Pflanze Ceratonia ableitet.
Sehr hübsch, um nicht zu sagen bizzar, sind auch die Blüten des Johannisbrotbaums.