Brugmansia,

die Engelstrompete

Einen zutreffenderen Namen gibt es eigentlich nicht. Engelsgleich freundlich blühen sie ohne große Umstände oder „Bitten“. Ganz wenige andere Pflanzen können mit ihrer Blühfreudigkeit und Üppigkeit konkurrieren. Und dann duften sie auch noch himmlisch, allerdings nur gegen Abend, weil sie die Nachtfalter zu Bestäubung anlocken wollen. 

Ursprünglich stammen die Brugmansien, von denen es auch viele Hybriden gibt, aus Südamerika, wo die Indianer gut Bescheid wussten, dass man sich aus den Blättern auch eine Zigarre drehen kann. Dies blieb aber den hartgesottenen Priestern vorbehalten, die sich dadurch in einen rauschartigen Zustand versetzten, um mit den Ahnen etc. etc.  Allerdings ist der Grenzbereich zwischen Vergiftung und Rauschzustand sehr schmal. Die in den Blättern enthaltenen Alkaloide , Atropin, Hyoscyamin, Scopolamin, sind unbarmherzig und können furchtbare Visionen erzeugen. Gelegentlich liest man in der Zeitung von experimentierfreudigen Jugendlichen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Die unteren zwei Bilder zeigen die Brugmansia sanguinea, deren Blüte mit ihrem umgekrempten Blütenrohr vom Standardmuster abweicht. Wie eine Trompete.

Die Pflanze gehört zu den sowieso schon berüchtigten Nachtschattengewächsen. Die Gattung Brugmansia wurde früher der Einfachheit halber in die Gattung Datura einsortiert.
Die Stechapfelgewächse haben aber andere Früchte und die Blüten beim Stechapfel stehen nach oben, während die Blüten bei Brugmansia hängen. Dem Gartenliebhaber irritieren derlei Feinheiten weniger. Die Datura zählt eher zu den hartnäckigen Unkräutern, während Brugmansia in seinen vielen Hybriden ein Schmuckstück im Garten ist. 
Und das weltweit. Na ja, an den Polen und in der Sahara natürlich weniger.

Natürlich gibt´s die Brugmansia auch in weiß. Nichts einfacher als die Farbproduktion abzuschalten.